I
meine väter
sind einfache männer
sie haben töchter
wie ich eine bin
wir fragen geschickt
wir tragen gestickt
unseres vaters wort
noch in die dunkelsten wälder
II
meine väter
sind keine einfachen männer
sie haben töchter
wie ich eine bin
wir sagen geschickt
wir jagen gespickt
unseres vaters wort
noch in den dunkelsten wäldern
III
meine münder
sind keine einfachen väter
der erste spricht
ich habe vermessen
der zweite schweigt
ich wurde vergessen
der rest ist sich uneins
der rest setzt sich durch
IV
meine väter
sind einfache vermesser
der erste geht
der zweite ruft
der dritte verbindet
die länder zu zahlen
V
meine väter
sind keine einfachen vermesser
der erste bleibt
der zweite weint
der dritte trägt ein
was die karten verschweigen
VI
meine münder
sind einfache töchter
unsere flurbücher
tragen wir emsig
unter den herzen
wir schreiben hinein:
die liebe hat maße
verlässlich mit datum und ort
VII
meine töchter
sind keine einfachen münder
wir trauern lange
wir lauern trotzig
wir schreiben in klammern:
die liebe streunt aber doch
umher in den karten
(wir habens gesehn)
VIII
meine väter
sind keine einfachen reime
die liebe raucht um die wette
mit einer filterzigarette
meine töchter
sind keine albernen münder
(aber das musste sein)